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Seit 1989

Rettung des Georgenhofes

Nach der Wende wurde im Jahr 1992 der bis dahin von der Gebäudewirtschaft verwaltete Georgenhof in baulich sehr schlechtem Zustand an die Stiftung zurückgegeben. Auf dem Hof, der bis dahin noch als Gartenland genutzt worden war, lagerte Schutt. Alle größeren Gebäude waren zum Hof zu mit Asbestplatten verkleidet. Die wenigen verbliebenen nutzbaren Räume waren teilweise gewerblich vermietet, doch kündigten die Mieter bald nach der Rückgabe wegen des schlechten Bauzustandes und zogen aus. Zwei der früheren Heimbewohnerinnen lebten als Mieter noch in einem Nebengebäude bis zu ihrem Tod 2002.

Um den Georgenhof zu retten, war dringend eine Rekonstruktion erforderlich. Zunächst veranlasste der damalige Vorsitzende der Stiftung und Direktor des Diakonischen Werks in Braunschweig, Landespfarrer Eberhard von Bülow, eine exakte Bestandsaufnahme aller Gebäude und plante den Ausbau von Altenwohnungen. Spätere Kostensteigerungen und Zinserhöhungen führten jedoch dazu, dass das Konzept nach seinem zwischenzeitlichen Eintritt in den Ruhestand leider nicht mehr verwirklicht werden konnte.

Betonziegel abdecken, Asbestplatten entfernen

Der nachfolgende Vorsitzende, der Wienröder Leiter der Außenstelle Blankenburg des Diakonischen Werks Günter Hartung, sorgte dafür, dass mit Unterstützung durch den Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds 1996 das Dach des barocken Hauptgebäudes neu gedeckt und so ein Einsturz der Außenwände unter der Last der zu schweren Betonziegel aus der DDR-Zeit verhindert wurde. Außerdem ließ er die gesundheitsgefährdenden Asbestplatten an den Gebäuden entfernen. Als Günter Hartung 1997 aus beruflichen Gründen aus seinem Amt als Vorsitzender ausschied, wurde Wolfgang Siebert sein Nachfolger.

Rekonstruktion aller Gebäude

In der Zeit von 2000 – 2003 wurde aus Mitteln des Kloster-und Studienfonds, der Braunschweiger Landeskirche, des Arbeitsamts Halberstadt, der Städtebauförderung (mit Stadt Blankenburg), privaten Spenden und der Sparkassenstiftung der Kreissparkasse Wernigerode der Nordflügel des Georgenhofs rekonstruiert und mit einem großen Saal (Katharinensaal), einem kleineren Saal (Lachmundsaal) und mehreren Gruppenräumen ausgestattet. Die Räumlichkeiten werden überwiegend von der Kirchengemeinde genutzt, stehen aber ebenso Vereinen und Einrichtungen zur Verfügung.

Im Zuge der Arbeiten wurde ein kleines Kellergewölbe am Mühlbach (heute im alten Teil des Saales ist der Abgang noch erkennbar) mit Sand verfüllt, da Wasser darin stand und der Raum nicht verwendbar war. Am Jugendhaus und am Frauenzentrum wurden die Dächer verändert. In den Südflügel wurde als Eingang zur Schuldnerberatungsstelle eine Tür gebrochen als Pendant zu dem zur DDR-Zeit im Nordflügel eingefügten Tür zum Frisörsalon.

Einwerbung von Spendenmitteln

In 2004 rekonstruierte die Landeskirche das Kirchengebäude und baute das frühere Pförtnerhaus an der Hospitalstraße zu einem Jugendhaus um. Die Stiftung rekonstruierte zu gleicher Zeit den Südflügel des St. Georgenhofs. Hierzu stellte auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel zur Verfügung. Im Südflügel befinden sich nun eine Schuldnerberatungsstelle des Diakonischen Werks Braunschweig, ein Dritte-Welt-Laden, die Begegnungsstätte „Georgsklause“ sowie das Architekturbüro Bartl, das die Rekonstruktonsarbeiten im Auftrag der Stiftung durchführte.

Im Oktober 2006 konnte die Stiftung das wieder hergerichtete sog. Gärtnerhaus der Ev. Frauenhilfe zur Nutzung als Frauenzentrum übergeben. Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz sowie die Städtebauförderung haben wesentlich zur Finanzierung beigetragen.

In 2008 wurde mit Mitteln der Städtebaufinanzierung das Einsturz gefährdete alte Waschhaus baulich gesichert und das Dach neugedeckt, so dass es nun gerettet ist und bis zur Fertigstellung für Ausstellungen genutzt werden kann.

 

 

Neue Herausforderungen

  • Rekonstruktion des Südostflügels an der Hospitalstraße,
  • Ausbau des alten Waschhauses
  • Rekonstruktion der historischen Holzställe
  • Gestaltung der Hofanlage
  • Abschluss des Grundstücks am Mühlbach durch ein Gebäude oder eine Mauer